Was bisher geschah

Große Aufregung am Freitagabend bei den UBIs: Der WDR hatte versprochen, den am Vortag gedrehten Beitrag im Lokalfenster Bielefeld zu senden. Der Beitrag ist ganz wunderbar. Einfach den Link öffnen und den Clip (ganz unten) auswählen.
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-ostwestfalen-lippe/video-lokalzeit-owl-1360.html

Zusammenarbeit mit dem Heilpädagogischen Therapie-und Förderzentrum St. Laurentius-Warburg 

Am Freitag waren wir zum ersten Mal mit einer Jungengruppe aus dem Heilpädagogischen Therapie-und Förderzentrum St. Laurentius-Warburg am Waldinformationszentrum Hammerhof & Wisentgehege Hardehausen im Wald. Gemeinsam haben wir den Wald erobert, haben Tierspuren gesucht und zum Schluß Insektenhotels gebaut. Es hat allen total viel Spaß gemacht, die Jungs haben eine Menge gelernt und sind echt über sich hinaus gewachsen. Es folgen noch einige Termine und wie immer war die Zusammenarbeit mit dem Team vom Hammerhof klasse!

 

 

Grünes Klassenzimmer

Eine kleine Zwischenbilanz vom Grünen Klassenzimmer. Seit beginn der Landesgartenschau sind wir im Einsatz und hatten bereits eine Reihe von Themen. Wir untersuchen warum Brennnesseln brennen, setzen uns mit Spinnen und Käfern auseinander, versuchen den Wald zu hören, riechen und zu fühlen und versuchen Zusammenhänge zwischen der Biologie und Technik -Bionik- zu erkennen. Es macht total viel Spaß und die Kinder sind begeistert.

Glühwürmchenwanderung

9. Juli 2016
Bei Licht betrachtet sehen Glühwürmchen unspektakulär aus. Doch bei einem abendlichen Spaziergang erhellen die Leuchtkäfer nicht nur den Weg, sondern auch die Gemüter ihrer Beobachter. So waren auch am Freitag, 8. Juli. wieder Groß und Klein mit uns drei Stunden im Wald. In der Dämmerung haben sich dann auch die Glühwürmchen von ihrer besten Seite gezeigt und geleuchtet was das Zeug hielt. Für viele war es dann doch tatsächlich das erste Mal und es war durchaus ein ergreifendes Erlebnis. Wir haben nicht nur das Geheimnis des kalten Lichts gelüftet, auch Sternenbilder  wurden gelegt und zum Abschluss sind alle einzeln oder in kleinen Gruppen einer langen Lichtspur durch den Wald gefolgt.

Naturerbetag OWL

Ein gelungener Auftakt

Gibt es tatsächlich Kinder, die nicht in Pfützen stampfen, die auf einem Baumstamm keine Balance halten können –  kurz: Die ein „Drinnen“ vor dem Computer dem „Draußen“ in der Natur vorziehen? Doch, die gibt es tatsächlich, erfuhren die rund 65 Teilnehmer des ersten Naturerbetags OWL, der am Freitagnachmittag in Bad Lippspringe stattfand.

Carsten Breder, Frederick Lüke, Volker Wascher, Peter Rüther, Matthias Schmidt, Susanne Haferbeck, Dr.Gertrud Hein, Yuri Kranz, Norika Creuzmann, Martin Hübner
Carsten Breder, Frederick Lüke, Volker Wascher, Peter Rüther, Matthias Schmidt, Susanne Haferbeck, Dr.Gertrud Hein, Yuri Kranz, Norika Creuzmann, Martin Hübner

Ihnen galt darum die besondere Aufmerksamkeit der insgesamt neun Referenten, die auf sich auf sehr unterschiedliche Weise dem Thema der Fachtagung „Ich war noch nie im Wald“ näherten.

Dr. Gertrud Hein, NUA NRW
Dr. Gertrud Hein, NUA NRW

Dr. Gertrud Hein von der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA) malte das erschreckende Bild von Kindern, die laut verschiedener Studien durch Bewegungsmangel krank werden: Ihr Körperbewusstsein, ihre Sinne und ihre Neugier verkümmern ohne die entsprechenden Reize. Für Hein ist das Naturerleben wichtiger Baustein für die gesundheitliche Entwicklung.

 

Naturerleben – schön und gut. Aber „Wie kann ich schützen, was ich auch erleben will?“ lautete der Titel des Referats von Martin Hübner, Technischer Dezernent der Kreisverwaltung. Er plädierte für die Begehbarkeit auch von Naturschutzgebieten, die in der Nähe von Ballungsräumen liegen.

 

In die gleiche Kerbe schlug auch Yuri Kranz, Justiziar beim Landesbetrieb Wald und Holz. Besonders die Veranstalter von Exkursionen spitzten die Ohren, als er über Waldbetretungsrecht, Wegegebot, Gruppengrößen und Sicherheitsaspekte sprach, denn „ein Wanderweg ist kein Bürgersteig“, so das Thema seines Vortrags.

Dass es schöne Angebote und ehrgeizige Pläne zum Naturerleben gibt, davon kündeten die Beispiele aus der Praxis. Susanne Haferbeck schwärmte von den guten Erfahrungen des Wildnis-Camps an der NABU-Umweltbildungsstätte am Rolfschen Hof. Begeisterung weckt der Schulwald Ritterholz bei den Schülern der Sekundarschule Borchen mit zahlreichen ungewöhnlichen Veranstaltungen, berichteten Lehrer und Ranger Volker Wascher und Förster Carsten Breder.

Eine Richtung, in die auch die im Aufbau befindliche  Gesamtschule Bad Lippspringe eingeschlagen hat: Sie will mit Unterstützung des Landes NRW Naturerbe-Schule werden und dieses neue Label eigens entwickeln, erfuhren die Zuhörer von Konrektor Matthias Schmitt und der Projektleiterin der neuen Umwelt-Bildungs-Initiative OWL, Norika Creuzmann.

WP Kurs Darstellen und Gestalten Gesamtschule Bad Lippspringe-Schlangen
WP Kurs Darstellen und Gestalten
Gesamtschule Bad Lippspringe-Schlangen

Mit einem Rollenspiel begrüßten Schüler die Teilnehmer und der Film „Wurmis Leben“, mit dem die Schule den ersten Platz bei einem Bundeswettbewerb gewann, wärmte manchem das Herz. Über das Netzwerk Naturschule Bielefeld berichtete Peter Rüther von der Biologischen Station Paderborn-Senne: Knapp 10.000 Teilnehmer erlebten dort allein 2014 verschiedene Projekte zum Thema Naturpädagogik.

Peter Rüther, Biostation Roland Schockemöhler, Leiter Regionalforstamt Hochstift
Peter Rüther, Biostation
Roland Schockemöhler, Leiter Regionalforstamt Hochstift

Ausrichter des ersten Naturerbetags war die NUA, der Landesbetrieb Wald und Holz (Regionalforstamt Hochstift), die Umwelt-Bildungs-Initiative OWL (UBI), das NABU-Umweltbildungshaus im Prinzenpalais und die Biologische Station Paderborn-Senne. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Kreis Paderborn.

 

Moderation Peter Rüther, Biostation Frederick Lüke, UBI
Moderation
Peter Rüther, Biostation
Frederick Lüke, UBI

Der zweite Naturerbetag ist schon in der Mache, kündigte Moderator Frederick Lüke an. Dann aber sollen Informationen nicht vier Stunden im Kongresshaus ausgetauscht werden, sondern draußen, im Naturschatz vor der eigenen Haustür.

 

 

 

 

NATURERBETAG

 „Ich war noch nie im Wald“

Fachtagung zur Umweltbildung                                                                       Freitag, 18. September, Bad Lippspringe

Der neue Naturerbe-Tag OWL beginnt in diesem Jahr mit einem
spannenden Thema der Umweltbildung. Weitere Naturerbe-Tage mit weiteren wichtigen Facetten des Themenfeldes werden
folgen.

„Ich war noch nie im Wald!“

Immer weniger Kinder und Jugendliche sammeln authentische Naturerfahrungen. „Naturerlebnisse vor der eigenen Haustür“ bilden aber entscheidende Grundlagen für umweltbewusstes Handeln im späteren Leben.

Die Möglichkeiten des Naturerlebens sind aufgrund der naturräumlichen Ausstattung in Ostwestfalen-Lippe besonders gut.
In Nordrhein-Westfalen gibt es nur wenige Orte, an denen z.B. alte Buchenwälder so beeindruckend wachsen wie im Waldnaturschutzgebiet Egge-Nord, dem neuen Naturerbe-Wald OWL.

Hier haben viele seltene und bedrohte Arten wertvolle Rückzugräume gefunden. Mit Flächen für die natürliche Waldentwicklung und dem Schutz der Buchenwälder soll das Naturerbe-Projekt der Verantwortung für die heimische Biodiversität dienen.
Gleichzeitig sollen Angebote des Naturerlebens und der Umweltbildung junge und alte Menschen für den „Schatz vor der
Haustür“ sensibilisieren und bestenfalls begeistern. Hierfür sind gute Konzepte sowie ansprechende und schutzgebietskonforme Projekte notwendig.

Im Wald kann die ursprüngliche Natur vor der Haustür eindrucksvoll mit Kopf, Herz und Hand erforscht werden. Hier werden Naturnähe und lebendige Vielfalt gefühlt; Naturzusammenhänge lassen sich vermitteln.

Was hat das wichtige und spannende Naturerbe den nachwachsenden Generationen zu bieten? Warum ist das Naturerleben
so wichtig?
Wo erschließt sich der Sinn der Bildung für nachhaltige Entwicklung? Was muss ich wissen und wo darf ich hin? Diese und
weitere Fragen sollen mit einer kleinen Fachtagung als neuer „Naturerbetag OWL“ mit dem provokanten Titel „Ich war noch
nie im Wald!“ erörtert und diskutiert werden.

Flyer

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Bild 2 (Jan Preller - Wald und Holz NRW)
(Jan Preller – Wald und Holz NRW)

Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW informiert zum internationalen Katzentag

Katzen die nicht kuscheln wollen

Seltene Wildkatzen fühlen sich wieder wohl in NRW

 

Junge Wildkatzen im Youtube-Video

Der internationale Katzentag, jedes Jahr am 8. August, wurde von der International Fund for Animal Welfare ausgerufen und wird in Deutschland von der TierTafel ausgerichtet. Das Anliegen der Aktion ist es, das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Katze zu schärfen. Im Fokus dieses Aktionstages stehen die Stubentiger. Die Försterinnen und Förster des Landes NRW meinen allerdings, dass die Wildkatze unbedingt etwas von der Aufmerksamkeit des internationalen Katzentages abbekommen soll. Immerhin ist sie eines unserer seltensten Wildtiere und das Symboltier für Nordrhein-Westfalens Nationalpark. „Der Nationalpark Eifel bietet beste Lebensbedingungen für Wildkatzen und beherbergt rund 50 Exemplare, sagt Michael Lammertz vom Nationalparkforstamt Eifel von Wald und Holz NRW. „Mehr geht auch kaum, denn anders als Hauskatzen beanspruchen Wildkatzen riesige Reviere, in denen sie keine Artgenossen dulden“, so der Forstdirektor. Wildkatzen sind übrigens nicht die Vorfahren unserer Hauskatzen. Deren genetischer Stammbaum führt zur ägyptischen Falbkatze. Wildkatzen sind größer und kräftiger als Miezie und Muschi. Eine männliche Wildkatze, auch Kuder genannt, wird bis zu 8 Kilogramm schwer. Dagegen ist sogar der berühmte Lasagne fressende ComicKater Garfield ein Leichtgewicht. Der auffälligste Unterschied ist aber ihr komplett anderes Verhalten. Wildkatzen sind extrem scheu und mögen keinen Kontakt zum Menschen. „Niemals würde eine Wildkatze kuscheln und schnurren – im Gegenteil, wer ihr zu nahe kommt muss damit rechnen dass er ihre Krallen zu spüren bekommt“, sagt Wildkatzenexpertin Friederike Wolff. Selbst Försterinnen und Förster, die viel in ihren Wäldern unterwegs sind, bekommen nur äußerst selten eine Wildkatze zu sehen. Mehr Glück hatte ein Förster aus dem Forstamt Hochstift bei Paderborn. Mit einer automatischen Wildtierkamera konnte er festhalten, wie eine Wildkatzenmutter mit ihren Jungen ausgelassen in der Abendsonne spielt. Die Aufnahmen entstanden bei der Erforschung der heimischen Wildkatzenbestände. Das aktuell aufgenommene Video Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen Seite 2 von 3 ist auf unserem Youtube-Kanal zu sehen(s.u.) und zeigt, dass die jungen Katzen, die in diesem Frühjahr geboren wurden, schon ziemlich groß, kräftig und gesund sind. Die Wildkatzen profitieren von dem guten Mäusejahr. Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW beobachten die Entwicklung der bedrohten Tierart kontinuierlich, um zu kontrollieren ob die engagierte Naturschutzarbeit im Wald Früchte trägt. Wildkatzen sind anspruchsvoll. Sie brauchen große, ruhige und alte Wälder. Sie sind streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Die größte Gefahr ist der Straßenverkehr. Fast unweigerlich müssen Wildkatzen auf ihren Streifzügen durch ihre großen Reviere Straßen überqueren – jedes Jahr endet das für dutzende Wildkatzen tödlich. Wildbrücken können helfen, die seltenen Tiere vor dem Unfalltod zu bewahren.

Das Wildkatzenvideo der Wildkamera von Wald und Holz NRW sehen Sie auf Youtube-Kanal: https://youtu.be/-GSB6cL_SSA

Ein informatives Poster zur Wildkatze kann man auf der Internetseite von Wald und Holz NRW kostenlos bestellen, oder als PDF Datei herunterladen:                                                                                                   www.wald-und-holz.nrw.de/wald-und-holznrw/service/publikationen.html (Rubrik Poster auswählen)

Weitere Informationen zur Wildkatze mit einer aktuellen Verbreitungskarte finden Sie hier:                             http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/ffharten/de/arten/gruppe/saeugetiere/kurzbeschreibung/6575

Den Film „Kleine Eifeltiger“ über die Wildkatzen im Nationalpark Eifel gibt es auf youtube Kanal des Nationalparks. https://www.youtube.com/user/NationalparkEifel                                         In Voller Länge ist der Film in den Ausstellungen der Nationalpark-Tore zu sehen.                                                                                   www.nationalpark-eifel.de/go/eifel/german/Infothek/Nationalpark__mit__Tore.html

 

 

 


 

 

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Naturerbe als Programm                                                                                           Neue Umwelt-Bildungs-Initiative OWL nimmt Arbeit auf

Bad Lippspringe. „Wir werden deshalb ein umfangreiches Naturerlebnisangebot für die Egge entwickeln, um allen Menschen in der Region die Chance zu geben, dem Schatz vor ihrer Haustür mit allen Sinnen begegnen zu können“, sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel am Mittwoch bei der Vorstellung des Naturerbes Buchenwälder – und spricht damit der Umwelt-Bildungs-Initiative OWL (UBI) aus der Seele. Der in Bad Lippspringe neu gegründete Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Vermittler zwischen Mensch und der unberührten Natur vor der Haustür zu sein.                                     Als NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann im Juni 2014 beim „Tag der Parke“ die vielen Preise für die Gewinner des Schulwettbewerbs mit 18 Klassen aus neun Schulen überreichte, da war den Organisatoren klar, dass sie fruchtbaren Boden beackerten. Rund 450 Schüler waren begeistert und wollten gerne erneut zu Themenschwerpunkten unter der Führung von Fachleuten den Wald erobern. Dies will die daraus entstandene UBI weiterhin ermöglichen. Ein weiteres Projekt ist die Konzeptentwicklung zur Profilgebung der noch jungen Gesamtschule Bad Lippspringe, die Naturerbeschule werden möchte. Dabei geht es nicht um ein bloßes Etikett, dass sich die Einrichtung aufkleben möchte, sondern um eine Vertiefung der verschiedensten Unterrichtsthemen, um Schulprojekte, um das Erleben des außerschulischen Lernortes Wald – und das möglichst über Schülergenerationen hinweg.                                                       Gleichzeitig möchte UBI weitere Schulen in OWL gewinnen, die ebenfalls einige ihrer Unterrichtsschwerpunkte in Richtung Umwelt ausrichten möchten. Auch Kindergärten sollen hier hineingewoben werden, um so interessierten Eltern die Möglichkeit geben zu können, ihren Kinder bei ihrer schulischen Laufbahn eine ununterbrochene Kette von Umweltbildungsschwerpunkten vermitteln zu können.       Dem Vorstand um die beiden Vorsitzenden Matthias Schmitt und Frederick Lüke schwebt die Vermittlung von Wissen über die Umwelt und die Weitergabe von früheren Erlebnissen in Heimat und Natur vor.  Dabei will die UBI mit anderen Organisationen und Einrichtungen kooperieren .  Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Hochstift, ist bereits offizieller Partner. Kooperationen mit den heimischen Naturschutzverbänden, Waldpädagogen und weiteren Akteuren sind in Planung.

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 Spechtklopfen statt Vibrationsalarm

UBI-Waldaktion des Jugendtreffs Schlangen – Oesterholz                       Bad Lippspringe. Wie erkundet man einen fremden Wald ohne dauernd auf sein Handy zu starren? Und was ist zu tun, wenn die Wetter-App gar keinen Regen gemeldet hat, es aber aus Kübeln schüttet? Kinder des Jugendtreffs Schlangen /Oesterholz erforschten jetzt gut gerüstet den Wald. Und zwar mit wetterfester Kleidung, Becherlupe und Bestimmungsbuch – aber eben ohne das allgegenwärtige Mobiltelefon. Begleitet wurde die Gruppe von den drei Waldpädagogen Andreas Moese, Norika Creuzmann und Bernhardine Denzin von der Umweltbildungsinitiative OWL (UBI).   Start war am Naturschutzzentrum an der Steinbeke in Bad Lippspringe. Kein Handybimmeln erregte hier das Interesse der Kinder, sondern die summenden Insekten eines Bienenstocks. Eine gute Gelegenheit, die Nektarsammler still aus der Nähe zu beobachten und den Erklärungen zur Arbeits-und Lebensweise der Bienen von Andreas Moese zu folgen.

Dass die aufgeworfene Erde auf einer benachbarten Wiese von Maulwürfen stammen wussten die Kinder bereits. Aber der zerwühlte Boden am Waldrand? Das konnte unmöglich von den kleinen Maulwürfen herrühren. Hier haben Wildschweine im Boden nach Nahrung gesucht, erfuhren die staunenden Kinder.  Ein fernes Klopfen stammte nicht von einem Vibrationsalarm, sondern von einem Specht: Seine Wohnungen entdeckten die jungen Naturforscher im Totholz von stehenden und liegenden Bäumen. Beinahe wie bestellt  sauste dann sogar ein Sprung Rehe an der Gruppe vorbei.                                                                                                                Dann ging es ins Detail: Interessante Pflanzen, Fraßspuren, kleine Tiere oder Knochen wurden entdeckt. „Was ist das?“ „Von welchem Tier stammt das?“ Moese beantwortete geduldig die vielen Fragen. Dass Moos ein wichtiger Wasserspeicher ist, erster Sauerklee sprießt, Scharbockskraut viel Vitamin C enthält und zerriebener Bärlauch stark nach Zwiebeln riecht erfuhren die Kinder hautnah.                     Aber Vorsicht! Es gibt auch den gefleckten und nicht gefleckten Aronstab – der ist giftig und darf nicht mit Bärlauch verwechselt werden. Dass bei der Waldexkursion besonders auch die Baumarten eine Rolle spielten lag auf der Hand. Dass Holz ein prima Schutz bei Regen sein kann, probierten die Kinder nach einem Picknick aus: Eine Notunterkunft, in der alle Teilnehmer Platz hatten, durfte stehen bleiben und wir vielleicht beim nächsten Mal wieder besucht.  Denn die Frage, ob die Hütte stehen bleibt und ein Ausflug wie dieser nochmals angeboten wird, beantworteten die Mitglieder  der UBI gerne mit ja.

 


 

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Dieser Artikel stand am 13. Februar in der Neuen Westfälischen – und er spricht der UBI aus der Seele.

Hier ist darum der vollständige Text der Studie der Deutschen Wildtier-Stiftung:

Die Emnid-Umfrage, die von der Deutschen Wildtier Stiftung in Auftrag geben wurde, zeigt eine erschreckende Naturferne von Kindern zwischen vier und zwölf Jahren.

Immer weniger Kinder in Deutschland dürfen auf Bäume klettern, im Wald spielen oder haben die Möglichkeit, Wildtiere zu beobachten. Die Emnid-Umfrage, die von der Deutschen Wildtier Stiftung in Auftrag geben wurde, zeigt eine erschreckende Naturferne von Kindern zwischen vier und zwölf Jahren. So sind 49 Prozent in dieser Altersgruppe noch nie selbständig auf einen Baum geklettert!

Was vor wenigen Jahrzehnten selbstverständlich war, ist heute selten geworden: Kinder, die draußen in der Natur spielen und herumtoben, auf Bäume klettern, Wildtiere beobachten und Bäche anstauen. „Einer der Gründe könnte die neue Ängstlichkeit der Eltern sein“, sagt Michael Miersch, Geschäftsführer des Forum Bildung Natur. Eine große Mehrheit findet es gefährlich, ihr Kind im Wald spielen zu lassen. Im Auftrag der Deutschen Wildtier Stiftung legte das TNS-Emnid-Institut 1003 Eltern folgende Frage vor: „Eine Mutter erlaubt ihrem zehnjährigen Sohn, mit einem Freund im Wald zu spielen. Die Mutter des Freundes ist dagegen. Sie findet, das ginge nur, wenn ein Erwachsener auf die Kinder aufpasst. Wer hat Ihrer Meinung nach Recht?“ 53 Prozent der Befragten stimmten der ängstlichen Mutter zu.

Auch die Beobachtung von Wildtieren gehört für viele Kinder heute nicht mehr zu selbstverständlichen Erlebnissen. 22 Prozent der Eltern gaben an, dass ihre Kinder „nie oder fast nie“ ein frei lebendes Tier zu Gesicht bekommen. „Auffallend ist, dass sich mit dem Alter der Befragten die Einstellung ändert“, betont Miersch. „Man kann sagen: Je jünger die Eltern sind, desto ängstlicher sind sie!“ So sagten 58 Prozent der über 50jährigen: „Ja, mein Kind ist ohne Hilfe auf einen Baum hochgeklettert!“ Aber nur 33 Prozent der unter 29jährigen Eltern beantworten diese Frage mit „ja“.

„Das elementare Wissen über Wildtiere und Pflanzen vor unserer Haustür schwindet rasant“, sagt der Geschäftsführer des Forum Bildung Natur der Deutschen Wildtier Stiftung, Michael Miersch. Dass diese Entwicklung dramatische Folgen hat, beweisen die Ergebnisse, die in dem Buch „Startkapital Natur“ (Oekom Verlag) zusammengefasst sind. In 150 internationalen Studien wird in dem Buch belegt, wie wichtig Naturerfahrungen für die kindliche Entwicklung sind. Spielen im Wald, auf Wiesen und an Bächen fördert nicht nur die motorischen Fähigkeiten, sondern auch das Sprachvermögen, das Selbstbewusstsein und die soziale Kompetenz. Die sozial- empirischen Befunde sind leicht verständlich, anschaulich und übersichtlich aufgearbeitet. „Startkapital Natur“ entstand in Kooperation des Forum Bildung Natur mit den Erziehungswissenschaftlern Andreas Raith und Prof. Armin Lude von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.

„Unser Fazit steht fest: Kinder und Jugendliche brauchen mehr Naturerfahrungen“, sagt Michael Miersch. Er sieht in der Naturbildung für Kinder und Jugendliche eine „gesellschaftliche Herausforderung“ und eine „dringende Notwendigkeit“.

Das Forum Bildung Natur ist mit dem Standort Berlin der Bildungszweig der Deutschen Wildtier Stiftung und engagiert sich für die Naturbildung für Kinder und Jugendliche.

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